Die Bewerbungs- frist für den Innovations- wettbewerb 2000 des Kyffhäuserkreises ist abgelaufen. 13 Projekte wurden eingereicht, zwei mehr als 1999. Bis zum 15. November haben die Juroren nun Zeit, die Einsendungen auszuwerten. Dann werden im BIC Sondershausen die Preise vergeben. Bad Frankenhausen. Es ist noch gar nicht so lange her, da brannte im Haus von Familie Henße aus Bad Frankenhausen bis spät in die Nacht hinein Licht. In ihrer Unterlagen vertieft saßen Vater Detlef und Tochter Doreen dann immer am Küchentisch. Der Rest der Familie war derweil immer ins Wohnzimmer geflüchtet. Grund für die Störung des Familienlebens war eine einfache, aber geniale Idee, |
die Vater und Tochter im Spätsommer 1998 hatten. Schon lange war ihnen die feuchte Ecke in ihrer Wohnstube ein Dorn im Auge. Schimmelbefall drohte. Nun endlich wollten Sie etwas dagegen tun, aber nicht auf die herkömmliche Weise- durch intensives Lüften-, sondern mittels Wärmezufuhr. Durch mangelnde Lüftung beispielsweise in Neubauten steigt, so die Erläuterung der 24 jährigen, die Luftfeuchtigkeit relativ stark an. An kalten Stellen entstünde deshalb Kondenswasser. Dies , so Doreen Henße, die in Erfurt Betriebswirtschaft studiert, eine ideale Bedingung für den Schwarzschimmel. Das in Gemeinschafts- arbeit mit ihrem Vater entwickelte Konzept, dessen Materialien mittlerweile einen Aktenordner füllen, |
will die kalten stellen von vornherein vermeiden, damit sich gar nicht erst Feuchtigkeit bilden kann. Um das zu verhindern, wird Wärme zugeführt. Nach Ansicht von Henßes sei das neu. Die Abkühlung der Fensterinnenseiten und Wände wird einerseits durch Fensterbretter bewirkt, deren Unterseite einen Hohlraum aufweisen, so dass die Wärme von der Heizung zirkulieren kann. Andererseits kann mit einer Art Heiztapete, die per Zeitschaltuhr in Betrieb genommen wird die Wasser- kondensation unterbunden werden. Das die beiden ihre Idee intensiv weiter verfolgen wollen, daran ließen sie keinen Zweifel. Vor geraumer Zeit hatte sich bereits ein Patentanwalt mit der Wahrnehmung ihrer Angelegenheit in München betraut. Eine Entscheidung über ihren Patentantrag |
erwarten sie noch in diesem Jahr. "Wir sind schon ganz aufgeregt, was wohl daraus werden wird", sagte Doreen. Bis jetzt haben die Henßes 8000 Mark (4080 € ) in ihre Idee investiert. Vom Erfinderzentrum in Ilmenau erhielten sie bereits eine Unterstützung von 2000 Mark (1020 € ). Mit etlichen Firmen sei man schon ins Gespräch gekommen, so Detlef Henße, der als Mathematik- lehrer am Kyffhäuser-Gymnasium arbeitet. " Problematisch ist dabei, dass die Firmen immer gleich ein komplettes Produkt wollen", erklärte der 47 jährige seine ersten Erfahrungen. Trotzdem wolle er am Ball bleiben. Dass es für ihre Erfindung durchaus |
Bedarf gibt, wurde an anderer Stelle schon deutlich. Daniela Lammert vom Mieterschutz- verein Bad Frankenhausen erklärte gegenüber " Thüringer Allgemeine", dass von Schimmelpilzbefall auch heut noch Wohnungen betroffen sind. Natürlich so, so Lammert, sei die Tendenz rückläufig. Wenn allerdings Probleme auftreten, sind nach ihrer ansicht ehern einzelne Wohnungen, aber keine Blöcke insgesamt betroffen. Sollten Mieter mit derartigen Mängeln konfrontiert werden, so haben sie in der Regel einen Anspruch auf Mietminderung von 5 bis 30 Prozent. Oft liegen die Ursachen in der unzureichenden Belüftung sowie den Auftreten von Kältebrücken. |
So die "TA" vom 20.10.2000 | weiter |